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Regtherm Thermikprognose

Das Regtherm ist ein Modell, welches den erwarteten Verlauf der Thermik über den aktuellen Tag berechnet. Diese Information war seit einiger Zeit nicht mehr frei zugänglich. Die Daten werden darum für diese Wetterseite bezogen, um diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Daten stehen jeweils ab 05:00 Uhr zur Verfügung.

Regtherm
Ein regionales Thermikmodell

Seit 1995 betreibt die MeteoSchweiz das Thermikmodell Regtherm. Auf physikalischer Basis berechnet es den zu erwartenden Verlauf der Thermik. Als Eingangsgrössen verwendet es die topographisch nächstgelegene Ballonsondierung auf der Luvwindseite, Bodenmessungen in der Region und die Prognosen aus dem Alpinen Lokalen Wettermodell. Die detaillierte Prognose erlaubt eine genaue Flugplanung.

Ist heute eine Hammerlage? Wer mit dieser Frage die Internetseiten der MeteoSchweiz durchklickt, stösst bald auf den Ausdruck Regtherm. Dahinter öffnet sich eine Schweizerkarte mit farbigen Punkten, welche die «Potentielle Flugdistanz» anzeigen. Was das genau bedeutet, ist zwar unklar, vermutlich gibt sie Aufschluss über die zu erwartende Thermik im Sinne, je grösser, umso besser die Thermik. Ein weiterer Klick auf einen der Punkte bringt einen eher verwirrenden Zahlenhaufen zum Vorschein. Sicher interessant, denken sich viele und wechseln zur Segelflugprognose in Textform. Schade, denn dieser Berg von Zahlen birgt eine ungeahnte Fülle von Informationen über den kommenden Flugtag, die nirgends sonst erhältlich sind. Es lohnt sich deshalb, Hintergrund und Output des Thermikmodells Regtherm zu studieren.

Die Idee
Der Ausdruck Regtherm bedeutet Regionales Thermikmodell. Die Idee dazu hatte Bruno Neininger während eines Segelfluglagers der Akademischen Fluggruppe Zürich in Münster. Mit Regeln, basierend auf Erfahrung, wussten die Segelflieger die Methoden der Thermikprognose im Flachland auf das Gebirge anzuwenden. Weil eine wissenschaftliche Begründung fehlte, begann der Atmosphärenphysiker Neininger mit Wetterballonen, z.B. auch während der Delta-WM 1989 in Fiesch, den Tagesverlauf der Talatmosphäre zu untersuchen. Er konnte recht genau ermitteln, wie viel Wärme die Luft über einem Tal durch die Sonneneinstrahlung aufnimmt. Als er an einem Fliegerabend den unerwartet grossen Unterschied zur Diskussion stellte, schlug Richard Meyer, ein Vereinskollege, spontan vor, dass vielleicht das geringere Luftvolumen die Ursache sei. Der Volumeneffekt, wie dieses Phänomen in Fachkreisen bezeichnet wird, sollte doch berechenbar sein, wenn die Topographie bekannt ist. Mit dieser Erkenntnis entwarf Bruno Neininger die Urversion Alptherm, den Vorgänger von Regtherm.